Einer der besten Krimis, die ich gelesen bzw. gehört habe.
Was die „13 Stufen“ so besonders macht?
Für mich ist es der Mix aus philosophischen Überlegungen rund um die Themen Schuld, Strafe, Sühne, spannenden Persönlichkeiten, die im Laufe des Romans immer mehr an Tiefe gewinnen, und dem Einblick in die japanische Kultur fern von den verbreiteten Klischees.
Ich habe „13 Stufen“ zweimal gelesen und bin jedes Mal recht schnell in den Bann der Geschichten gezogen worden.
Schon die Wahl der Helden = Detektive ist außergewöhnlich: ein Gefängniswärter und ein auf Bewährung entlassener, wegen Totschlags verurteilter junger Mann.
Dass die beiden mehr gemeinsam haben, als auf den ersten Blick erscheint, ist vielleicht gar nicht so überraschend wie die Tatsache, dass sich der Autor nahezu in allen Situationen einen offenen Zugang zu den Widersprüchen behält, die das Leben und Sterben oder Nicht-Sterben der handelnden Personen vorantreiben.
Zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit der Todesstrafe – ja, neben den USA setzt auch Japan noch im 21. Jahrhundert auf dieses menschenverachtende Mittel.
Beleuchtet wird sie aus sehr unterschiedlichen Perspektiven, die zum Nachdenken anregen.
„Wo bleibt die Action?“, fragst du dich vielleicht.
Auch sie hat ihren Platz, sowohl in den psychologischen Kapriolen der Helden (bewusst ohne *innen, da Frauen leider nur als untergeordnete Nebenrollen vorkommen – das einzige wirkliche Manko der „13 Stufen“) als auch im Showdown, dem wir entgegenfiebern.
Neben den vielen überraschenden und gleichzeitig gut nachvollziehbaren Wendungen hat sich der Autor auch einen Schluss einfallen lassen, der schlüssig ist und dennoch genug Türen offen lässt.
Ein Krimi mit Tiefgang und viel Spannung in den Köpfen – von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung.