Der Auftakt zur Inspektor Takeda Serie

Als leidenschaftlicher Krimi-Fan, der regelmäßig Geschichten aus diesem Genre verschlingt, hat mich „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“ von Henrik Siebold auf Anhieb fasziniert – nicht nur wegen der spannenden Handlung, sondern auch durch die ungewöhnliche Kombination aus kulturellen Gegensätzen und einem ungewöhnlichen Duo an Ermittler:innen. Dieses Buch markiert den Auftakt einer vielversprechenden Serie und bietet eine willkommene Abwechslung zu den üblichen deutschen Kriminalromanen.

Ein faszinierender Protagonist: Kenjiro Takeda

Im Zentrum des Geschehens steht Inspektor Kenjiro Takeda, ein hochrangiger Polizist aus Japan, der als Gast-Ermittler in Hamburg tätig ist. Takeda ist kein typischer Krimi-Ermittler – er kombiniert japanische Disziplin, Bescheidenheit und Intellekt mit einer subtilen Hartnäckigkeit, die ihn zu einem außergewöhnlichen Charakter macht. Sein analytischer Verstand und seine Beobachtungsgabe erinnern fast schon an klassische Detektivfiguren wie Sherlock Holmes, doch seine kulturelle Prägung gibt ihm eine ganz eigene Note.

Cover Inspektor Takeda Die Toten von Altona von Henrik SeiboldBesonders spannend ist, wie Takeda die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und Deutschland reflektiert. Seine Verwunderung über die direkte, oft etwas raue Art seiner deutschen Kolleg:innen sorgt für stille, aber pointierte Momente der Komik. Diese kulturelle Perspektive ist ein zentraler Aspekt, der das Buch von anderen deutschen Krimis abhebt und eine erfrischende Dynamik erzeugt.

Die Handlung: Mehr als ein typischer Mordfall

Der Fall, den Takeda und seine deutsche Kollegin Claudia Harms aufklären müssen, beginnt mit einem erschossenen Unternehmer im Hamburger Stadtteil Altona. Doch der Mord ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Verlauf der Ermittlungen stößt das Duo auf ein Netz aus Korruption, Geheimnissen und sozialen Abgründen. Henrik Siebold versteht es, die Spannung sukzessive aufzubauen und mit immer neuen Wendungen interessant zu halten.

Bemerkenswert ist dabei die Balance zwischen traditioneller Ermittlungsarbeit und den kulturell geprägten Methoden Takedas. Seine Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen, und seine stille Beobachtungsgabe stehen oft im Kontrast zur direkteren Vorgehensweise seiner deutschen Kollegin Harms. Diese Gegensätze führen zu einer spannenden Zusammenarbeit, die gleichzeitig von Respekt und Reibung geprägt ist.

Es wird dich nicht überraschen zu hören, dass die Beziehung der beiden einer der roten Fäden ist, die sich durch die ganze Krimi-Reihe ziehen.

Ein starkes Setting: Hamburgs Vielfalt

Ein weiteres Highlight ist die Darstellung Hamburgs als Schauplatz. Siebold schafft es, die Stadt in all ihrer Vielfalt einzufangen – von den belebten Straßen Altonas über schicke Bürotürme bis hin zu den schattigen Ecken, in denen die dunklen Machenschaften der Figuren lauern. Diese detailreiche Beschreibung macht Hamburg fast schon zu einem eigenen Charakter im Buch. Die Stadt bietet eine authentische Kulisse, die das urbane, multikulturelle Flair perfekt widerspiegelt und ideal zu Takedas Perspektive passt.

Ich kenne selbst Hamburg nur als Besucher, habe aber viele meiner Eindrücke in den Takeda-Krimis wiedergefunden.

Als Auftakt zu einer Serie ist das Buch hervorragend gelungen. Henrik Siebold legt eine solide Basis für weitere Geschichten mit Takeda und Harms. Der Kontrast zwischen den Charakteren bietet viel Potenzial für zukünftige Fälle – sei es durch die Weiterentwicklung ihrer Beziehung oder durch neue kulturelle Konflikte, die Takeda im deutschen Umfeld erleben könnte.

Zudem lässt Takeda selbst noch Raum für Entwicklung. Trotz seiner analytischen Brillanz bleibt er in diesem ersten Band eine Figur, die Geheimnisse birgt. Sein Hintergrund und die Ereignisse, die ihn aus Japan nach Deutschland geführt haben, werden nur angedeutet und wecken die Neugier auf mehr.

Ich habe die ersten fünf Bände der Serie mit Freude gelesen – danach bin ich ausgestiegen.

Ich kann dir den ersten Band auf jeden Fall empfehlen, wenn du Krimis mit einem ungewöhnlichen Setting und spannenden Figuren magst.

Ich habe „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“ von Henrik Siebold als Hörbuch, gesprochen von Denis Moschitto gehört. Ein für mich neuer Sprecher, der mir sehr gut gefallen hat und zu dem Buch passt.

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